Natur & Umwelt
Schweizer Gemeinden setzen auf urbane Begrünung gegen Hitzewellen
Mit Dachgärten und bepflanzten Fassaden reagiert man auf den Klimawandel und verbessert das Stadtklima.
2025-06-11 17:55 | Von Schweizer Horizonte Team

In Städten wie Zürich, Bern und Lausanne setzen Gemeinden verstärkt auf urbane Begrünung, um der zunehmenden Hitzebelastung entgegenzuwirken. Die Maßnahmen reichen von bepflanzten Dächern bis hin zu schattenspendenden Fassaden.
Die Gründe sind vielfältig: Klimamodelle zeigen, dass Schweizer Städte in den kommenden Jahrzehnten mit deutlich häufigeren und intensiveren Hitzewellen rechnen müssen. Begrünte Flächen können die Umgebungstemperatur um mehrere Grad senken.
Ein Paradebeispiel ist das Projekt 'Grünes Band' in Zürich-West. Dort wurden Hauswände mit Kletterpflanzen ausgestattet, die nicht nur isolierend wirken, sondern auch Feinstaub binden und die Luftfeuchtigkeit regulieren.
Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Architekten, Stadtplanern und Botanikerinnen. Neue Gebäuderichtlinien fördern mittlerweile Begrünungsmaßnahmen bereits in der Planungsphase.
Auch private Hausbesitzer profitieren: Wer sein Dach begrünt, erhält in vielen Kantonen finanzielle Unterstützung oder Steuererleichterungen. Die Nachfrage nach Beratung und Fördermitteln ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
Ein weiterer Trend sind sogenannte Pocket Parks – kleine Grünflächen zwischen Gebäuden, die als Aufenthaltsorte dienen und das Stadtbild auflockern. In Basel wurden dafür bereits über 20 Flächen neu gestaltet.
Die Bevölkerung nimmt das Angebot gut an. Insbesondere Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen und Büroangestellte nutzen die neuen grünen Oasen zur Erholung im Alltag.
Langfristig sollen Begrünungskonzepte auch bei der Stadtentwicklung mitgedacht werden. Die ETH Zürich erforscht, wie digitale Modelle helfen können, Begrünung effizient zu planen und ökologisch zu bewerten.
Experten betonen, dass urbane Begrünung nicht nur Klimaresilienz schafft, sondern auch das soziale Zusammenleben stärkt. Die neuen Grünflächen fördern Begegnung, Austausch – und ein Stück Natur im Alltag der Stadt.