Natur & Umwelt
Jungfrauregion führt Pilotprojekt für plastikfreie Wanderwege ein
Durch gezielte Aufklärung und neue Entsorgungskonzepte soll die Umweltbelastung in touristischen Gebieten reduziert werden.
2025-06-13 17:54 | Von Schweizer Horizonte Team

Die Jungfrauregion im Berner Oberland testet ein neues Pilotprojekt zur Reduzierung von Plastikmüll entlang ihrer beliebten Wanderwege. Ziel ist es, ein vollständig plastikfreies Erlebnis für Besucherinnen und Besucher zu schaffen.
Im Rahmen des Projekts wurden Mülleimer mit klaren Recyclinghinweisen aufgestellt und herkömmliche Abfalleimer durch Mehrwegstationen ersetzt. Wanderer können dort biologisch abbaubare Beutel und wiederverwendbare Wasserflaschen kostenlos mitnehmen.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Sensibilisierung: Hinweisschilder, Infokarten und QR-Codes entlang der Route informieren über die Auswirkungen von Plastik auf alpine Ökosysteme. Besucher werden aktiv aufgefordert, ihren Müll wieder mitzunehmen.
Zudem wurden lokale Gastronomiebetriebe eingebunden. Hütten und Almen bieten ausschließlich Mehrwegverpackungen an, und auch Souvenirshops verzichten auf Einwegplastik. Die Resonanz der Betreiber ist bislang sehr positiv.
Erste Erhebungen zeigen bereits Wirkung: Auf den Hauptwegen sank das Müllaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent. Viele Touristen begrüßen die Maßnahme und fühlen sich motiviert, aktiv mitzumachen.
Das Projekt soll nun auf andere Regionen ausgeweitet werden. Gespräche mit dem Wallis, dem Tessin und dem Kanton Graubünden laufen. Die Jungfrauregion möchte damit ein Modell für nachhaltigen Alpentourismus etablieren.