Technologie & Innovation

ETH Zürich präsentiert bahnbrechende Solarinnovation

Forschende haben eine neue Solarzelle entwickelt, die auch bei schwachem Licht effizient Strom erzeugt – ein Fortschritt für das urbane Energiemanagement.

2025-06-14 20:44 | Von Schweizer Horizonte Team

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An der renommierten ETH Zürich wurde kürzlich eine neue Solarzelle vorgestellt, die auch bei schwachem Licht hohe Energieerträge erzielt. Das Projekt wurde von einem interdisziplinären Forschungsteam über mehrere Jahre hinweg entwickelt.

Die Innovation basiert auf der Kombination zweier Halbleitermaterialien, die Licht in unterschiedlichen Spektralbereichen effizient umwandeln. Diese sogenannte Tandemtechnologie verspricht Erträge, die bis zu 30 Prozent über denen herkömmlicher Zellen liegen.

Ein besonderes Merkmal der Entwicklung ist ihre Flexibilität: Die Solarzellen können nicht nur auf Dächern, sondern auch an Fassaden oder in Fenstersysteme integriert werden. So könnten künftig auch urbane Flächen effektiver genutzt werden.

Die Forschung wurde vom Bundesamt für Energie mitfinanziert, das großes Interesse an skalierbaren, klimafreundlichen Technologien zeigt. Der Prototyp wurde in einem realen Testfeld auf dem Campus bereits erfolgreich betrieben.

Die Entwicklung gilt als Durchbruch in der Solarenergieforschung der Schweiz. In Kombination mit Speichersystemen könnte sie helfen, energieautarke Gebäude zu realisieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Ein weiterer Vorteil: Die Herstellungskosten bleiben laut ETH im moderaten Bereich, was eine breite Anwendung auch im privaten Wohnbau ermöglichen könnte. Erste Industriepartner stehen bereits in den Startlöchern.

Die Solarzellen zeigen zudem eine erhöhte Robustheit gegenüber Temperaturschwankungen, was sie für den Einsatz in den Alpen besonders geeignet macht. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Berghütten und abgelegene Forschungseinrichtungen.

Auch auf internationaler Ebene stößt die Erfindung auf Interesse. Forscher aus Deutschland, Japan und den USA haben bereits Kooperationsanfragen gestellt.

Die ETH betont, dass noch einige Zertifizierungs- und Produktionsschritte notwendig sind, bevor die Technologie auf den Markt kommen kann. Dennoch sei man zuversichtlich, dass die ersten Produkte in zwei Jahren marktreif sein könnten.

Die Schweizer Solarindustrie erhofft sich durch diesen Fortschritt einen Innovationsschub. Gleichzeitig unterstreicht die Entwicklung die Bedeutung langfristiger Grundlagenforschung für konkrete Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel.

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