Kunst & Kultur

Berner Museum zeigt seltene Werke der Schweizer Moderne

Eine neue Ausstellung präsentiert erstmals vergessene Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts.

2025-06-25 00:11 | Von Schweizer Horizonte Team

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Das Kunstmuseum in Bern eröffnet eine neue Sonderausstellung mit Fokus auf vergessene Künstlerinnen der Schweizer Moderne. Über 80 Werke aus den Jahren 1900 bis 1950 werden erstmals gemeinsam präsentiert.

Die Ausstellung trägt den Titel 'Verborgene Stimmen' und würdigt Malerinnen, die trotz künstlerischer Qualität lange im Schatten ihrer männlichen Zeitgenossen standen. Zu sehen sind Arbeiten von Martha Cunz, Clara Porges, Anna Witschi und weiteren.

Kuratorin Nora Marti erklärt, dass viele Werke aus Privatbesitz stammen und bisher kaum öffentlich gezeigt wurden. Das Interesse an der Aufarbeitung kunsthistorischer Ungleichgewichte sei in den letzten Jahren stark gestiegen.

Neben Gemälden und Zeichnungen umfasst die Schau auch Skizzenbücher, Briefe und Fotografien, die einen Einblick in das Leben und Wirken der Künstlerinnen geben. Viele von ihnen hatten mit gesellschaftlichen Hürden zu kämpfen.

Ein zentrales Thema ist die Verbindung von Kunst und Alltag. Einige Werke entstanden in Ateliers, andere in abgelegenen Bergdörfern oder während Aufenthalten in Paris und Florenz. Die Bandbreite der Ausdrucksformen reicht von impressionistischen Landschaften bis hin zu frühen abstrakten Kompositionen.

Das Museum bietet ergänzend eine digitale Galerie an, die auch externen Besuchern einen Zugang zu den Exponaten ermöglicht. Zudem sind Führungen, Künstlergespräche und Workshops für Schulklassen geplant.

Die Ausstellung wurde in Kooperation mit anderen Institutionen wie dem Kunsthaus Zürich und dem Centre Dürrenmatt konzipiert. Ziel ist es, langfristig ein Archiv weiblicher Positionen der Schweizer Kunstgeschichte aufzubauen.

Bereits in den ersten Tagen verzeichnete das Museum einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. Viele lobten die überraschende Vielfalt und emotionale Tiefe der ausgestellten Werke.

Mit 'Verborgene Stimmen' setzt das Berner Museum ein Zeichen für eine gerechtere Repräsentation in der Kunstwelt – und lädt zur Wiederentdeckung lange übersehener Perspektiven ein.

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